Die Kraniosakral-Therapie

Die Kraniosakral-Therapie ermöglicht es mit dem Nervensystem Kontakt aufzunehmen.

Im psychischen Bereich wirkt die Kraniosakral-Therapie oft beruhigend und stärkend zugleich. Sie setzt oftmals Entwicklungsprozesse in Gang. Auch wird sie gerne präventiv genutzt, da sie kräftigend und ausgleichend wirkt.

Im Mittelpunkt dieser Therapie steht das kraniosakrale System. Es umfasst  Kreuzbein (Sacrum), Schädel (Cranium) und die Wirbelsäule, sowie die zugehörigen membranösen und knöchernen Strukturen (Hirnhäute und Wirbel).  Dieses mit Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit gefüllte System pulsiert in Schwingungen, ebenso wie der Atem oder der Herzschlag. Diese Pulsation ist am ganzen Körper spürbar. Diese Strukturen werden bei der Behandlung untersucht und gleichzeitig behandelt. In dieser „Säule“ befindet sich unser Nervensystem.

Das kraniosakrale System steht in engem Zusammenhang mit unserer Entwicklung und aktuellen Funktion des Zentralnervensystems. Außerdem hat es direkten Einfluss auf alle wichtigen psychophysiologischen Abläufe im Körper. Es arbeitet und pulsiert bis ans Ende unseres Lebens.

Die Kraniosakral-Therapie ist die feinste und stillste Form der drei osteopathischen Ebenen. Gearbeitet wird mit sanftem, aber sehr spezifischem Druck an Schädelnähten, Gelenken und Bindegewebe. Dabei werden wesentliche anatomische Kenntnisse ebenso integriert wie die östlichen energetischen Aspekte.

Sie eignet sich zur Behandlung und als unterstützende Therapie für ein breites Spektrum verschiedenster Beschwerden, bei dem das CS-System in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie kommt bei Erwachsenen, Schwangeren sowie bei Säuglingen und Kindern zur Anwendung.

Beispiele für Ursachen von Disharmonien im kraniosakralen System können sein:

  • Geburtstraumata
  • Unfälle/Schock
  • Seelische Verletzungen
  • Operationen
  • Fehlstellungen/Fehlhaltungen
  • Muskelanspannungen
  • Erschöpfungszustände
  • Chronische Entzündungen
  • leichte depressive Episoden
    somatoforme Störungen
  • belastende Lebensereignisse
  • Hyperaktivität bei Kindern
  • Konzentrations- und Lernstörungen

 

Hintergrund

Dr. W.G Sutherland (1873-1954) wandte die osteopathischen Prinzipien insbesondere im Bereich des Schädels an und erforschte dessen Beweglichkeit und die Auswirkung von Einschränkungen in dieser Region.

Entgegen der damaligen Lehrmeinung entdeckte er, dass in der anatomischen Struktur der Schädelknochen die Fähigkeit zu feinen und komplexen Bewegungsmechanismen angelegt ist. Weiter fand er heraus, dass das CS-System (mit Knochen, Membranen und der Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit) gezeitenartig in verschiedenen Rhythmen pulsiert, die wahrgenommen werden können. Ein Rhythmus ist mit einer Frequenz von 8 -12 Zyklen pro Minute am gesamten Körper tastbar und wird CS-Rhythmus genannt.

Er stellte fest, dass beim Entspannen von Einschränkungen am Schädel, sich auch Symptome in ganz anderen Bereichen des Körpers verändern konnten oder nachließen. Davon positiv beeinflusst wurden auch Gemütsstimmungen.

Dr. John Upledger, Arzt und Osteopath entwickelte in den 70er-Jahren die Arbeit von Sutherland weiter. Entscheidend für seine große Faszination für diese Therapie war eine Beobachtung während einer Operation an der Halswirbelsäule. Er entdeckte an dem offenen Gewebe, das sonst das Rückenmark umschließt, rhythmische Bewegungen. Er forschte und entwickelte die Kraniosakral-Therapie weiter. Ihm ist es zu verdanken, dass diese Therapieform heute Anerkennung und Bekanntheit erlangt hat

Osteopathie
Atemtherapie